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und Schule

Studio Studio

Studio Vogelsberg III | 2021
Partner: Gemeinde Grebenhain
Das dritte und letzte Residenzprojekt von Studio Studio baute inhaltlich wie performativ auf dem Residenzjahr 2020 auf. In Interviews und Gesprächen befragten die Künstlerinnen nicht nur die Menschen vor Ort zu den Themen Versammlung und Gemeinwesen in ländlichen Räumen sowie zum Begriff des Gemeinguts. Sie nahmen auch Kontakt zu den amerikanischen Piloten auf, die heute weiter in den USA leben und in Gesprächen und E-Mails ihre Perspektive auf die damaligen Geschehnisse teilten.

In einer mehrtägigen Ideenwerkstatt, die von Vorträgen, Workshops und einer Begehung des seit sechs Jahren brachliegenden Fußballplatzes gerahmt war, durchleuchtete das Residenzteam im Anschluss gemeinsam mit den Bewohner:innen lokale Probleme und Fragestellungen und lotete die Vergangenheit und mögliche Zukunft dieses Ortes aus.

Den Abschluss des Projektes bildete die filmische Inszenierung einer großen Sitzung, in der die Bewohner:innen ihre Ideen zur Umnutzung des Sportplatzes vorstellten und miteinander verhandelten.

Projektzeitraum: Juli – Mitte August, September und Dezember 2021, Januar 2022

Studio Vogelsberg II | 2020
Partner: Gemeinde Grebenhain
Studio Studio filmte in Zusammenarbeit mit den Bewohner:innen Grebenhains Videoepisoden, die sich durch dokumentarische Erzählungen von spezifischen Orten ihren Protagonist:innen nähern, und machte in Workshops mittels praktischer und performativer Übungen mit dem Medium Film vertraut.

Fokussiert wurde diesmal der Sportplatz in Volkartshain, dessen Geschichte eng mit dem Flugzeugabsturz eines amerikanischen Aufklärungsflugzeuges im Jahr 1966 verknüpft ist. Die Gemeinde hat die daraus entstandene deutsch-amerikanische Freundschaft umfassend dokumentiert und stellte dem Residenzteam das vorhandene Text- und Bildmaterial zur Verfügung.

Das Material bildete die Grundlage für die anschließende Projektarbeit mit einer Mädchengruppe sowie mit dem örtlichen Sportverein, der sich in dem Jahr nach dem Flugzeugabsturz gründete. So wurde gemeinsam die unmittelbare Umgebung neu reflektiert und imaginiert; es entstanden filmische Portraits zwischen Dokumentation und Fiktion.

Zum Abschluss organisierten die Künstlerinnen eine unter Coronaschutzbestimmungen durchgeführte Abschlussgala im Grebenhainer Bürgerhaus.

Studio Vogelsberg | 2019
Partner: Gemeinde Grebenhain
Gemeinsam mit den Bewohner:innen aller Generationen entstand vor Ort eine sich zwischen Fiktion und Dokumentation bewegende Serie, die in der vermeintlichen Dorfidylle des Vogelsbergs spielt. Hierfür gründeten Ruby Behrmann (Theaterregisseurin und -pädagogin), Evamaria Müller (Klangkünstlerin und Bühnen-/Kostümbildnerin) und Julia Novacek (Filmemacherin und Schauspielerin) das „Studio Studio“ und führten in enger Kooperation mit der Stadtverwaltung und der Oberwaldschule unterschiedliche Filmprojekte durch.

Die Projektarbeit umfasste den Dreh kleiner filmischer Episoden, die die Künstlerinnen gemeinsam mit Bewohner:innen der Gemeinde entwickelten. Jede beteiligte Person stellte einen für sie besonderen Ort in der Gemeinde vor: etwa eine ehemalige, nun leerstehende Modellflugzeugfabrik, eine ehemalige Skisprungschanze, ein hart erkämpftes Vogelschutzgebiet, eine ehemalige Munitionsfabrik aus dem Zweiten Weltkrieg. Darauf aufbauend wurden Kostüme angefertigt, die dann in inszenierten Szenen zum Einsatz kamen. Die Künstlerinnen knüpften hierbei auch am Internetauftritt der Vogelsbergregion und der dort genutzten Definition von Heimat an: „Heimat heißt bei uns: aktiv und gut vernetzt. Miteinander.“ Vor Ort entstand schließlich eine sich zwischen Fiktion und Dokumentation bewegende Serie, die in der vermeintlichen Dorfidylle des Vogelsbergs spielt und Grebenhain und seine Bewohner:innen nicht nur symbolisch, sondern tatsächlich biografisch miteinander verbindet.

Ein Teil des Projektes wurde im Rahmen von „tanz + theater machen stark“ realisiert.